Mittwoch, 12. Oktober 2011

umzingeln statt umzingeln lassen!

liebe mitleserinnen und mitleser ...

nasowas, jetzt sind doch tatsächlich schon ein paar tage seit dem letzten post vergangen. jaa, ich muss erst noch lernen, wie man mit einem blog umgeht. was von den vielen irren geschichten und wirren gedanken, die einer jeden tag so im kopf herumspuken, wirklich und auf welche art mitteilenswert ist. ich benötige dafür noch ein bisschen: zeit, überzeugung, entschlusskraft. und einen freien pc ... manchmal muss ich den auch mit jemanden teilen, der ganz wichtige und etwas längerwierige rollenspieltermine hat.

und manchmal gärt ja auch irgendwas in einer. das ist wie, wenn da so vorwitzige bläschen im eigenen bewusstsein nach oben steigen. weil eine gerade etwas beschäftigt. und man weiß dann noch nicht, worauf das hinausläuft. ob sich das vielleicht alles in einer ganz großen blase sammelt, die dann ganz indiskret und zum unpassenden zeitpunkt platzt, und dabei eine unangenehme sauerei anrichtet. oder ob sich die bläschen mit einem fröhlichen knistern einfach an der oberfläche auflösen und man sich entspannt beobachtend zurücklehnen kann. wie gesagt, man weiß es nicht immer.

neulich hatte ich eine nagelbettentzündung. das war nicht schön. sowas kann man bekommen, wenn man in stresssituationen unbewusst an den nagelwurzeln herumpuhlt. über sowas bin ich hinweg. man kann es aber auch bekommen, wenn man sich die fingernägel feilt und dabei die fingerspitzen nach oben hält. dann kann der der nagelstaub in die nagelwurzel geraten, wo er natürlich keinesfalls gut aufgehoben ist. deswegen will er dann mit viel trara wieder herauseitern, was eher unangenehm ist. wir merken uns: um so etwas zu vermeiden feilen wir uns die fingernägel immer nach unten!


nagelbettentzündung: sowas braucht kein mensch!

dass es weh tat war ja nicht das einzige super-lästige. mit dem vielleicht etwas ungeschickten zugsalben-verband (siehe foto) konnte ich auch nicht mehr so zielgenau tippen. wenn ich "socanette" tippen wollte, sah das immer in etwa so aus: "sdocanwetrte". da musste ich dann dauernd, bei jedem wort, mühsam zurückcursorn und alles korrigieren. an ein einigermaßen flottes mitteilen meiner gedanken war nicht zu denken. das hat echt genervt.

vielleicht sollte ich beim nächsten mal eine künstliche fingerspitze mit in den verband einarbeiten. vielleicht ein umgedrehtes mensch-ärgere-dich-nicht-männchen. meine ideen sind noch nicht ausgereizt.

eigentlich wollte ich euch mal mitteilen, warum das blog "being trans" heisst. aber das wird ja voll der langweilige besserwisser-artikel. das mach ich ein andermal. stattdessen kann ich die gelegenheit nutzen, von etwas zu berichten, was bei mir allerhand blasen hat aufsteigen lassen.

wenn man sich nicht mehr so verhält, wie es andere leute gerne hätten, und auch etwaige irritationen nicht mehr mit freundlichkeit zu kompensieren sind (sowas mache ich sowieso nicht mehr, aber auch erst seit kurzem), dann sind doch manche menschen so dreist, die eigenen unsicherheiten, problemchen und pathologien glatt anderen menschen überzustülpen. offenbar nehmen sie irgendwelche dinge, die also irgendwie und voll sowas von nicht normal sind (zum beispiel: transsexualität), als willkommene steilvorlage dafür.

mit meiner transsexualität verwirre und verstöre ich manche menschen sehr. manchmal so sehr, dass die irgendwie nicht mehr klar denken können. das kann sich auf ihr verhalten auswirken, sie machen dann dinge, die eigentlich nicht okay sind, aber situativ bedingt dann doch irgendwie erklärt werden können. man selbst ist ja auch umso normaler, je kränker die gedanken von so einem typ sind, der auf einmal in frauenklamotten herumläuft und sich einbildet, er sei kein kerl mehr.

manchmal entstehen dabei auch sehr komische situationen. als ich mich neulich in einem fotostudio beraten ließ - ich wollte ein bewerbungsfoto machen lassen - war offensichtlich, dass die etwas ältere fotografin ein problem mit mir hatte. sie wollte allerdings nicht frei heraus sagen: "entschuldigen sie mal, ich habe echt ein problem damit, dass sie sich als frau anziehen und schminken und ich sie auch noch fotografieren soll". stattdessen bemerkte sie, dass sie es absolut unmöglich findet, wenn man kaugummi kaut. erwachsene, die kaugummi kauen, wären darüberhinaus eigentlich komplett indiskutabel. ich merkte an, dass sie ja den kaugummi nicht fotografieren soll und ich ihn auch rausnehmen kann, wenn ich mich fotografieren lasse.

ich bedankte mich für die freundliche beratung und verabschiedete mich mit den worten, dass ich mir alles nochmal durch den kopf gehen lasse, bevor ich wiederkomme.

nunja, das sollte man wohl auf dem schirm haben. unsichere leute nehmen gerne persönliches zum anlass, um sich selbst aus der schusslinie zu nehmen. ich bin dafür nicht mehr so freundlich, die situationen so zu inszenieren, dass jene es besser mit ihren unsicherheiten aushalten können. ich lebe mein leben, und nicht das anderer leute.




jaja, so ist sie, die socanette:
... bunt, kontrastreich, nicht zu hell und nicht zu dunkel
... nicht zu nett, aber auch nicht zu unnahbar, und auf jeden fall nicht mehr unterwürfig
... aber und am allerwichtigsten: sie lässt sich nicht die butter vom brot nehmen und bleibt trotzdem fröhlich ...

... mit herzlichen grüßen an euch alle ...

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