Donnerstag, 13. Oktober 2011

hauptsache fokussiert ...

liebe mitleser (heute mal ganz besonders), liebe mitleserinnen (haha, natürlich auch ganz besonders).

die idee dieses blogs ist es ja, den geheimnissen des lebens auf die schliche zu kommen. oder euch von geheimnissen, die ich schon entschlüsselt habe, zu berichten.

ich habe ein bisschen was davon verstanden, wie männer ticken. das war nicht zu vermeiden, ich habe lange genug versucht, einen mann im sozialen miteinander zu simulieren. außerdem empfinde ich auch das nach, was frauen so fühlen, ... und denken. zumindest haben meine erkenntnisse bisher einer überprüfung stand gehalten. vermutlich liegt das daran, dass ich eine frau bin.

um einen vorsichtigen einblick in die hochkomplexe psyche eines männlichen wesens gewinnen zu können, werde ich euch heute ermöglichen, euch in die gedankengänge meines hauskaters louis einzuloggen. ich kann das mittels eines apps bewerkstelligen, das ich mal auf einer chinesischen internetseite für ganz besonders verwerfliche und ultrafiese tierversuche gefunden und runtergeladen habe. leider weiß ich nicht mehr wo - ich finde die seite nicht mehr. aber ich habe es ja installiert, und wenn man louis noch eine kleine, selbstgebastelte klammer aus alufolie unbemerkt ans ohr klemmt (am besten wenn er schläft), dann empfängt man die wunderlichsten gedankengänge. ich kann es gut verstehen, wenn euch das am anfang überfordert. ihr könnt auch mal unterbrechen, euch eine pause gestatten, und dann weiterlesen.

so, ich channele jetzt mal um, bis nachher ... krrrrrrrr .. diddldiddldiddldüttt ... krrrrrrr ..... pflopp ...


... hmmm, ist es kalt geworden. besser nicht so viel bewegen, wegen der zugluft. ganz ruhig sitzenbleiben, und alles genau beobachten. bevor ich mich hier wegbewege muss ich echt sicher sein, dass es sich lohnt.

hmmmmm ... hier tut sich echt grad nichts ... also lohnt sich das wegbewegen auch gerade nicht. also schon ruhig sitzenbleiben ...

hmmmmm. es tut sich immer noch nichts. das ist ein bisschen langweilig. aber besser als frieren ... hmmmmm.

ich könnte ja irgendwo hingehen, wo es warm ist. wo man sich irgendwo hinlegt und die wärme einem von oben auf den pelz brennt.

hmmmm ... irgendwie ist es nicht gut hier gerade. um genau zu sein: es ist scheisse. aus den dosen gibt's nur diesen ekelbilligkram vom dm. ich könnt kotzen, wenn ich nur daran denk. alternativen? keine. hmmmmm ....

hmmmmm ... ich könnte einfach mal auf's geratewohl weggehen. aber da muss ich dann auch jemanden finden, der futterdosen aufmachen kann. hmmmm. okay, besser hier bleiben. hier gibt's ja auch manchmal fisch. muss man ihr zugestehen, wenn man fair ist. okay, ich beweg mich mal in richtung futterdosenöffnerin ...

na super, sie hat mich durch die scheibe gesehen. jetzt macht sie alberne faxen und will mich irgendwie zu besonderen reaktionen animieren. ich ignorier es einfach. sie soll einfach nur die tür aufmachen.


kuck nicht so!
nein, ich kuck nicht zurück
mann wie das nervt. echt kollossal













ganz schön anstrengend, die haltung zu bewahren. zu jedem scheiss, den man hier so geboten bekommt. und wie das hier aussieht auf dem balkon. lauter töpfe, pflänzchen, windrädchen, palmen. toll, muss man überall drumherumlaufen. die glaubt gar nicht, wie anstrengend das sein kann. die alte da denkt, dass ganze leben sei ein spaß. ist es aber nicht. damit ich das hier durchstehe, muss ich ab und an mal etwas töten. wenn sie das wüsste. aber wahrscheinlich ist ihr das egal. wenn sie sich gerade nicht drüber aufregt. irgendwas hier im garten muss ich töten, irgendwas, was eh sonst nur nervt. 'ne blaumeise, oder ein mäusebaby zum beispiel. mannomann. ich leg mich mal ab. voll ey.

irgendwie auch nicht das wahre, ich weiß zwar nicht, woran es liegt, aber es ist auch nicht gut.
aah, endlich lässt die mich mal rein. wird auch zeit. naja, wie es ihr gefällt. ich mach mich echt zum depp hier, nur wegen einer dose futter am tag ... hmmm.

ich will meine ruhe. fensterbrett ... fällt mir da ein. das ist ein guter platz. kann man gut alles draußen unter kontrolle halten. nichts wie hin.

 hmmmm, mal sehn wer es länger aushält. ja, dich mein ich, du strunzdummes parkzonenschild da draußen. wetten, ich halte länger still in dieser beschissenen existenzebene als du? aber latte.

okay, ich muss mal pissen. aber eins ist klar, schild, das letzte wort ist in der sache noch nicht gesprochen. morgen geht's weiter, hast du verstanden?


so, jetzt wird gleich wieder gemotzt, dass ich mein "geschäftchen" in der pisskiste nicht richtig zugescharrt habe. mann, die kann mir echt mal den buckel runterrutschen, die alte. ich könnte mal draußen kucken, ob es immer noch kalt ist. ich kann's aber auch lassen. mannomann ist das langweilig. aber ich lass es mir nicht anmerken. kein bisschen.

hmmmm, das ist ja alles echt anstrengend. schafft mich total. ich leg mich ab. ah, da liegt ja die olle. da leg ich mich jetzt drauf. ich mein, immerhin, ne, wenn man mal nicht alleine sein will, weil das ja auch echt stresst, da kann sie ja auch mal für einen da sein. das ist ja auch mal nötig. ne ...

... *schweres atmen, grunz* ...


... krrrrrrrr .. diddldiddldiddldüttt ... krrrrrrr ..... pflopp ...

soo, hier bin ich wieder, die socanette.

harte kost, nicht wahr? ich konnte mir das am anfang auch nicht einfach so antun. mittlerweile komm ich damit einigermaßen klar. deutlich wird ganz gut, wie ich finde, dass wir es da mit sehr differenzierten bewusstseinsprozessen zu tun haben. diese verdienen es, dass man sich mit eingehenden und verständnisvollen forschungen weiter mit ihnen beschäftigt.

wobei, und das darf man gar nicht laut sagen ... ist louis gar kein vollkommener kater mehr. ihm fehlt da was entscheidendes. aber das sollte man in seiner gegenwart besser nicht erwähnen ...

Mittwoch, 12. Oktober 2011

umzingeln statt umzingeln lassen!

liebe mitleserinnen und mitleser ...

nasowas, jetzt sind doch tatsächlich schon ein paar tage seit dem letzten post vergangen. jaa, ich muss erst noch lernen, wie man mit einem blog umgeht. was von den vielen irren geschichten und wirren gedanken, die einer jeden tag so im kopf herumspuken, wirklich und auf welche art mitteilenswert ist. ich benötige dafür noch ein bisschen: zeit, überzeugung, entschlusskraft. und einen freien pc ... manchmal muss ich den auch mit jemanden teilen, der ganz wichtige und etwas längerwierige rollenspieltermine hat.

und manchmal gärt ja auch irgendwas in einer. das ist wie, wenn da so vorwitzige bläschen im eigenen bewusstsein nach oben steigen. weil eine gerade etwas beschäftigt. und man weiß dann noch nicht, worauf das hinausläuft. ob sich das vielleicht alles in einer ganz großen blase sammelt, die dann ganz indiskret und zum unpassenden zeitpunkt platzt, und dabei eine unangenehme sauerei anrichtet. oder ob sich die bläschen mit einem fröhlichen knistern einfach an der oberfläche auflösen und man sich entspannt beobachtend zurücklehnen kann. wie gesagt, man weiß es nicht immer.

neulich hatte ich eine nagelbettentzündung. das war nicht schön. sowas kann man bekommen, wenn man in stresssituationen unbewusst an den nagelwurzeln herumpuhlt. über sowas bin ich hinweg. man kann es aber auch bekommen, wenn man sich die fingernägel feilt und dabei die fingerspitzen nach oben hält. dann kann der der nagelstaub in die nagelwurzel geraten, wo er natürlich keinesfalls gut aufgehoben ist. deswegen will er dann mit viel trara wieder herauseitern, was eher unangenehm ist. wir merken uns: um so etwas zu vermeiden feilen wir uns die fingernägel immer nach unten!


nagelbettentzündung: sowas braucht kein mensch!

dass es weh tat war ja nicht das einzige super-lästige. mit dem vielleicht etwas ungeschickten zugsalben-verband (siehe foto) konnte ich auch nicht mehr so zielgenau tippen. wenn ich "socanette" tippen wollte, sah das immer in etwa so aus: "sdocanwetrte". da musste ich dann dauernd, bei jedem wort, mühsam zurückcursorn und alles korrigieren. an ein einigermaßen flottes mitteilen meiner gedanken war nicht zu denken. das hat echt genervt.

vielleicht sollte ich beim nächsten mal eine künstliche fingerspitze mit in den verband einarbeiten. vielleicht ein umgedrehtes mensch-ärgere-dich-nicht-männchen. meine ideen sind noch nicht ausgereizt.

eigentlich wollte ich euch mal mitteilen, warum das blog "being trans" heisst. aber das wird ja voll der langweilige besserwisser-artikel. das mach ich ein andermal. stattdessen kann ich die gelegenheit nutzen, von etwas zu berichten, was bei mir allerhand blasen hat aufsteigen lassen.

wenn man sich nicht mehr so verhält, wie es andere leute gerne hätten, und auch etwaige irritationen nicht mehr mit freundlichkeit zu kompensieren sind (sowas mache ich sowieso nicht mehr, aber auch erst seit kurzem), dann sind doch manche menschen so dreist, die eigenen unsicherheiten, problemchen und pathologien glatt anderen menschen überzustülpen. offenbar nehmen sie irgendwelche dinge, die also irgendwie und voll sowas von nicht normal sind (zum beispiel: transsexualität), als willkommene steilvorlage dafür.

mit meiner transsexualität verwirre und verstöre ich manche menschen sehr. manchmal so sehr, dass die irgendwie nicht mehr klar denken können. das kann sich auf ihr verhalten auswirken, sie machen dann dinge, die eigentlich nicht okay sind, aber situativ bedingt dann doch irgendwie erklärt werden können. man selbst ist ja auch umso normaler, je kränker die gedanken von so einem typ sind, der auf einmal in frauenklamotten herumläuft und sich einbildet, er sei kein kerl mehr.

manchmal entstehen dabei auch sehr komische situationen. als ich mich neulich in einem fotostudio beraten ließ - ich wollte ein bewerbungsfoto machen lassen - war offensichtlich, dass die etwas ältere fotografin ein problem mit mir hatte. sie wollte allerdings nicht frei heraus sagen: "entschuldigen sie mal, ich habe echt ein problem damit, dass sie sich als frau anziehen und schminken und ich sie auch noch fotografieren soll". stattdessen bemerkte sie, dass sie es absolut unmöglich findet, wenn man kaugummi kaut. erwachsene, die kaugummi kauen, wären darüberhinaus eigentlich komplett indiskutabel. ich merkte an, dass sie ja den kaugummi nicht fotografieren soll und ich ihn auch rausnehmen kann, wenn ich mich fotografieren lasse.

ich bedankte mich für die freundliche beratung und verabschiedete mich mit den worten, dass ich mir alles nochmal durch den kopf gehen lasse, bevor ich wiederkomme.

nunja, das sollte man wohl auf dem schirm haben. unsichere leute nehmen gerne persönliches zum anlass, um sich selbst aus der schusslinie zu nehmen. ich bin dafür nicht mehr so freundlich, die situationen so zu inszenieren, dass jene es besser mit ihren unsicherheiten aushalten können. ich lebe mein leben, und nicht das anderer leute.




jaja, so ist sie, die socanette:
... bunt, kontrastreich, nicht zu hell und nicht zu dunkel
... nicht zu nett, aber auch nicht zu unnahbar, und auf jeden fall nicht mehr unterwürfig
... aber und am allerwichtigsten: sie lässt sich nicht die butter vom brot nehmen und bleibt trotzdem fröhlich ...

... mit herzlichen grüßen an euch alle ...

Mittwoch, 5. Oktober 2011

genuss und revolution ...

liebe leserin, lieber leser.

transidente kommen mit einem widerspruch auf diese welt. zwischen empfinden und erleben klafft eine lücke. nicht, dass das nicht jeder mensch irgendwann mal erlebt. jeder mensch lernt, orientiert sich in seinem umfeld, nimmt feinabstimmungen vor. sowas nennt man anpassung. bei transidenten ist es aber damit nicht getan. wir passen uns irgendwie an, aber die lücke, oder dieses gefühl, dass irgendwas nicht zueinander passt, das bleibt erhalten.

umso schöner ist es, wenn man näher zu sich kommt. ich liebe das. ich weiß auch, dass es geht. deswegen suche ich manchmal regelrecht nach gelegenheiten, näher zu mir zu kommen. und wenn ich etwas gefunden habe, mit dem mir das gelingt, kann ich anderen leuten schon mal mächtig auf die nerven gehen. oder: ich kann sie auch mit dem ergebnis eines annäherungsprozesses beglücken. mit den früchten, die jener trägt. là volià.

heute schreibe ich deswegen, wie man einen himbeer-schokoladen-kuchen macht. ich habe ihn zuletzt am 3. oktober hergestellt. ich habe den deutschen dingsbumsfeiertag damit begangen, einen französischen gâteau herzustellen. ich schätze die französische backkunst über alle maßen. sie ist raffinierter, pointierter, geschmackszentrierter. und in ihr werden hauptsächlich leckere sachen wie sahne, fett, zucker und eier verarbeitet. in der deutschen backtradition sind eher füllstoffe, die für masse sorgen, beliebt. mehl zb.

mehl schmeckt nach nichts, es klumpt nur den magen zu. sahne, zucker und eier schmecken dagegen sehr. probiert's aus, nehmt einen löffel mehl (husthusthust) und einen löffel mit zucker verrührtem eigelb (hmmmm). das ergebnis ist eindeutig, oder? die konsequenz: lieber zutaten verwenden, die schmecken. irgendwann ging mir das mal auf. und ich war wieder ein bisschen näher zu mir selbst gerückt. nieder mit den rührkuchen!

in backanleitungen sind ja immer alle zutaten schön aufgelistet. desgleichen, was man damit anstellen soll, nicht? denkste. eine zutat fehlt immer, und zwar: LUFT. ohne luft keine fluffigkeit, kein volumen, kein mhmmmm! wenigstens wenn man diesen job nicht dem backpulver im mehl überlassen will. backpulver brauchen wir aber nicht, wenn wir backen.

für den biskuitteig brauchen wir: 4 eier, 125 g puderzucker, 90 g mehl und 30 g kakaopulver. die eier werden gekonnt getrennt und mit jeweils der hälfte des zuckers energisch aufgeschlagen. sprich: es wird ordentlich luft ins ei eingearbeitet. beim eigelb entsteht da eine feine, cremig-beige masse, beim eiweiss natürlich eischnee. letzterer wird dann mit viel sorgfalt in erstere untergehoben. das mehl und der kakao werden dann darauf gesiebt und vorsichtig eingerührt. am besten so, dass der teig nicht flach und pappig wird, denn wie gesagt: wir legen wert auf die luft darinnen.

nächstes zwischenziel: wir brauchen drei biskuit-teigscheiben mit einem durchmesser von ca. 20 cm. wie vorgehen? man könnte den ganzen teig in eine form klatschen, das ganze konsequent durchbacken und anschließend das ganze aufwendig mit einem großen messer oder einem bindfaden in drei scheiben schneiden. das klappt aber sicher nicht, deswegen machen wir es auch nicht so.

wir zeichnen uns lieber kreise mit dem durchmesser von 20 cm auf backpapier, legen dieses auf ein backblech und verteilen den teig gleichmäßig und akkurat im rahmen der vorgezeichneten form. das ist eine sehr kreative angelegenheit, wir müssen uns nämlich nicht unbedingt an herkömmliche kreisformen halten, wir könnten theoretisch auch drei-, vier-, fünf- oder sonstige vielecke, sterne, wolken oder noch viel ausgefallenere formen gießen. die überraschten blicke der kaffeegäste sind einer damit sicher.

ein löffel kann hilfreich sein
so kann es aussehen, bevor es in den ofen kommt

nun kommt das ganze in den auf 180° vorgeheizten backofen und wird 8 minuten lang ausgebacken. nicht länger, wir wollen schließlich keine riesenkekse produzieren. die drei böden auf 'nem gitter schön auskühlen lassen.

solange das kühlt, können wir schokosahne schlagen. dazu brauchen wir: 500 g sahne und 250 g zartbitterschokolade. und natürlich luft. aber sonst nichts.

die schokolade im wasserbad aufschmelzen. die sahne in mehreren portionen steif aufschlagen (das heisst? ja?! luft einarbeiten, genau). wenn die schoki abgekühlt ist wird sie dann ohne großes gehadere in die sahne eingearbeitet. keine sorge, das hält. anschließend kann man das ganze kühl stellen, damit die konsistenz ein wenig fester wird. es sieht dann so aus:

lecker schokolade in lecker sahne

in der französischen backkunst gibt es ein paar kleinigkeiten, die in der deutschen entweder weitestgehend unbekannt sind oder misstrauisch beäugt und ignoriert werden. das tränken von tortenböden mit selbst hergestellten sirupsen gehört dazu. geschmacklich ist der HAMMER. für einen himbeer-sirup benötigen wir: 150 ml wasser, 75 g puderzucker und ein volles likörglas himbeergeist. das wasser mit dem zucker in einem topf lustig aufkochen lassen, dann vom herd nehmen und den himbeergeist hineingeschüttet. wenn man sich nicht sicher ist, ob man es schon getan hat, lieber noch einen rein, das schadet nichts. kalt werden lassen. und dann: in einem teller die biskuitböden kompromisslos mit dem hergestellten sirup tränken. vorsicht, wenn sie zu nass werden, brechen sie. die böden nicht tunken, sondern eher übergießen und mehrmals wenden.  dann ein bisschen abtrocknen lassen.

so, nun sind sie saftig und wahre und konzentrierte geschmackstellerminen. huh!

nun wäre es langsam an der zeit gewesen, 350 g himbeeren aufzutauen. natürlich könnt ihr auch frische nehmen, aber die sind meines erachtens viel zu teuer. und da sie eh mit schokosahne zugeklatscht werden, ist tk-ware vollkommen aureichend. wenn wir alles beisammen haben kommen wir nun zu ...
... la montage
alles wird nun - möglichst gekonnt - aufeinander getürmt. es bietet sich an, eine kuchenpappe unterzulegen, damit man das ganze später von einen kuchengitter auf einen teller heben kann, ohne das einer alles in alle richtungen auseinanderutscht oder gar zerbricht. der optische eindruck wäre dann leider unwiderbringlich dahin.

wir halten uns nicht mehr als nötig damit auf. ein boden kommt auf die pappe, die hälfte der himbeeren auf den boden und ein drittel der schokosahne auf die himbeeren (ganz einfach). mit einem im heißen wasser erwärmten messer kann man die sahne schön glattstreichen. dann kommt der nächste boden drauf, die restlichen himbeeren, das nächste drittel schokosahne und der letzte boden. mit der restlichen schokosahne den kuchenkorpus schön glatt verblenden.

himbeeren verteilen
alles cool verblenden

schokosahne einmassieren

zackzack, fertig, ab damit in den kühlschrank, damit alles ein bisschen fester wird.

anschließend, und zu allerletzt ... für den schokoüberzug, der allem den letzten schliff und eine zarte und vor allem verführerische eleganz verleiht, benötigen wir 140 g zartbitterschokolade, 200 ml sahne und 25 g honig. das alles wird dann im wasserbad zum schmelzen gebracht und glattgerührt. wenn es ein bisschen abgekühlt ist, wird es etwas dickflüssiger. genau so, wie wir es benötigen.

den kuchenkorpus flugs auf ein gitter gesetzt, jenes dann auf eine große schüssel, damit man alles schön drehen kann, und dann ... *trommelwirbel* ... einen teil des schokogusses auf den korpus gießen. gelassen zuschauen, wie jener über den rand hinausläuft und ihn dann mit einem warmen messer seitlich glattstreichen. den guss antrocknen lassen, mit dem rest des gusses die gleiche prozedur so lange wiederholen, bis alles schön überzogen oder ... der guss alle ist. wieder kühlen.

aus reinem übermut kann man nun noch mit einem bisschen geschmolzener schokolade einen schriftzug auf den guss zaubern. weil es am dramatischsten klingt, habe ich mich für la framboise (die himbeere) entschieden. weil mein schwung etwas zu dramatisch war, habe ich leider zu groß geschrieben und musste für das "se" neu ansetzen. naja, nicht so schlimm, ich glaube, die botschaft kommt rüber ... *kicher*

mobile gussapparatur, im kreis schwenkbar
, mit gussauffangbecken



la framboi se








was das ganze nun mit genuss zu tun hat? nunja, probiert es aus.

was das ganze mit revolution zu tun hat? hm, verschiedenes. zum ersten könnten wir das ganze nicht in kreisform, sondern in sternform backen und den guss mit lebensmittelfarben in schwarz und/oder rot einfärben. zum zweiten ist es, vom standpunkt der deutschen backtradition, eine geschmacksrevolution. seitdem ich solche sachen backe, verzweifele ich regelmäßig über das angebot deutscher bäckereien. dann lieber gar nichts essen. die existenz solcher leckereien stellt alles, was man hierzulande so kennt, auf den kopf.

und ... zu guter letzt ... rückt es die verhältnisse gerade. wie ich eingangs erwähnte, kommen transidente mit einem grundlegenden widerspruch auf die welt. den kann nicht jeder mensch teilen. aber wenn man sich ein stück von diesem kuchen zu gemüte führt, kann man diesen widerspruch nachempfinden. als kluft zwischen dem, was man empfinden kann und dem, was die trostlose normalität einem tag für tag als nonplusultra anbietet. es ist atemberaubend, es macht sprachlos ... und glücklich.


bon appétit!


















Montag, 3. Oktober 2011

hallöchen ... und ein herzliches willkommen ...

liebe mitleserin, lieber mitleser ...

zweiter eintrag.

ja, es ist nicht ganz so einfach, sich durch den layoutbaukasten dieser blogplattform hindurch zu probieren. aber das muss man ja auch nicht. kommt zeit, kommt rafinesse. und heute, so habe ich beschlossen, wende ich mich mal etwas konzentrierter an euch. im übrigen, so hoffe ich, ist es vollkommen okay, wenn ich dich, liebe leserin und dich, lieber leser, duze. schließlich sind wir im web, gehören alle zur generation 2.0, und da gehört sich das so. ich kann trotzdem ganz gut grenzen wahren, und ich hoffe, du kannst das auch.

jetzt ist heute auch noch ausgerechnet der 3. oktober. das nötigt mir aber keine besonderen remiszenzen ab. heute war halt ein schöner tag, und ich habe die letzten paar tage einige dinge geordnet und auf den weg gebracht. ein guter zeitpunkt, um etwas neues zu beginnen.

gutgut. es ist nun wohl an der zeit, auch etwas mehr über mich zu sagen. ich bin: studierte sozial- und kulturwissenschaftlerin, genauer: ethnologin ... noch gar nicht sooo alt ... derzeit im aufbruch zu neuen ufern ... frankophil ... freiheitsliebend und antiautoritär ... unvoreingenommen und undogmatisch ... offen und ... doch nicht und keinesfalls ohne explizite standpunkte und lebenserfahrungen. näheres werdet ihr erfahren, wenn ihr euch dazu aufraffen könnt, diesen blog zu verfolgen.

ach ja, und außerdem befinde ich mich in einem körper, der in einem nicht immer reizvollen kontrast zu meinen empfindungen steht. jener ist nämlich - auf's rein offensichtliche und biologische reduziert - mit, nun ja, eher männlichen attributen ausgestattet. kurz und knapp: er passt nicht zu mir. deswegen befinde ich mich derzeit auch in einem prozess, in dem ich ihn meiner persönlichkeit anpasse. dies werde ich allerdings nicht in dem blog thematisieren. wer sich dafür interessiert kann auf jede menge andere angebote im netz zurückgreifen. verschiedene selbsthilfegruppen bieten dazu auch kompetente beratungen an (bei gelegenheit werde ich dazu den einen oder anderen link anbieten).

tatsächlich hat das thema des blogs allerdings schon etwas mit meinem transkörper zu tun. als mädchen in einem männerkörper habe ich eine spezielle perspektive auf mich, meine mitmenschen, gesellschaftliche diskurse und das, was man so gemeinhin als normalität zu akzeptieren geneigt ist. diese perspektive habe ich, hatte ich schon immer und werde ich auch immer haben. und deswegen habe ich hier und da und dort die eine oder andere, kleine erkenntnis, die anderen menschen vielleicht verschlossen bleibt. und gerne teile ich diese erkenntnisse mit jeder und jedem, der sich dafür interessiert. herzlich willkommen zu  
                       being trans ... aus der perspektive einer transidenten.


zu layout-erprobungszwecken und außerdem, weil es ganz aktuell ist: 
so sehe ich heute aus!

was schwebt mir thematisch für diesen blog so vor? nunja, man kann es schwer voraussagen, und dieses projekt wäre auch langweilig, wenn man es einfach so könnte. meine interessen erstrecken sich über so vieles, zb. besseres kochen und leckeres backen, ordentliches in unordnung und unordentliches in ordnung bringen, eine ganz und gar grundsätzliche und doch sehr intuitive kritik an politik und den eckpfeilern des gesellschaftlichen diskurses - sorry, ich bin halt doch sozialwissenschaftlerin - und außerdem interessieren mich ja jegliche alltagsphänomene, sofern sie mich nicht in ruhe lassen, wenn ich mich nicht darüber auslassen kann. also eigentlich kann hier alles passieren ... *kicher*


irgendwie strebe ich regelmäßigkeit an. spätestens ein beitrag alle 2-3 tage. aber: dieses blog soll keine kette an meinem fuss sein. du, liebe leserin und du, lieber leser, willst schließlich auch nicht mit gezwungenermaßen verfassten texten gelangweilt werden. deswegen schreibe ich auch nur, wenn ich was zu sagen habe ... außerdem: muss ich mal so austesten, was man im rahmen eines blogs so machen kann.

als kleine einführung soll das mal genügen,
mit den besten wünschen von
la socanette

Donnerstag, 8. September 2011

es ist ein mädchen!

aha. ein neuer blog. wozu soll der denn gut sein?

und dazu ist alles noch so gewöhnungsbedürftig klein geschrieben ... na toll. jaja, klar, hierarchiefreiheit in der sprache - kein wort ist wichtiger als das andere, wozu dann das eine groß und das andere klein schreiben. sehr eigen, jaja, und aktionistisch. als ob man so was ändern könne, schon klar. auf jeden fall betont anders, nicht? aber gut, geben wir dem ganzen noch eine chance ...

soso. ein mädchen also. wie nett. daran müssen sich alle nun wohl gewöhnen. ob sie wollen oder nicht. es ist halt so. darüber gibt es keine diskussionen, nur stimmige und weniger stimmige empfindungen. dumm nur, wenn man keinen so ganz direkten draht zu seinen empfindungen hat. oder gar nicht weiß, dass es einen solchen draht gibt. das kann das leben schon kompliziert machen.

dabei ist es schon kompliziert genug, ohne das man es künstlich, theoretisch oder mit falschem anspruch und übereifer noch komplizierter macht. ja echt. und was das leben schön macht ist, kompliziertes einfacher zu machen. und zwar auf eine weise, bei der sich im körper auf einmal dieses warme gefühl ausbreitet. so eins, das man vorher nicht gespürt hat ...

und darum geht es in diesem blog, immer wieder, aus allen richtungen ... es geht darum, kompliziertes ein bisschen weniger kompliziert zu machen ... und manchmal geht es auch einfach nur darum, mit kompliziertem ein wenig entspannter umzugehen ...

dazu müsst ihr die welt nur mit den augen einer transidenten betrachten ...
welcome to ... being trans